GEBRAUCHSHUNDESPORT

Rettungshunde

 

Ernsthaft betriebene Rettungshundearbeit ist unumstritten einer der wichtigsten Gebrauchshundesportarten.
Auch hier differenziert man drei Sparten, A - Nasenarbeit, B - Gehorsam und C - Gewandtheit wobei es fünf verschiedene, sich die Nasenarbeit unterscheidende, Variationen gibt.

Die Sparten B und C hingegen sind bei allen Variationen ähnlich, enthalten Elemente wie Fußlaufen, Begehen von unangenehmem Material, Ablegen unter Ablenkung und das Überqueren von Hindernissen und unterscheiden sich nur in, auf die Nasenarbeit abgestimmte, speziellen Zusatzübungen.

Die Sparte A lässt sich in Fährte-, Fläche-, Trümmer-, Lawine- und Wasserrettungshundearbeit unterscheiden:

Fährte

Der Hund muss einer, von einem Helfer gelegten, Spur folgen, verlohrene Gegenstände anzeigen und am Ende diese Person anzeigen. Bis auf die Person am Ende gibt es keine signifikanten Unterschiede zur Sportschutzarbeit A - Fährte.

Fläche

Hier befindet man sich auf einer Fläche von 20.000 bis 30.000 m² großen Gelände (hauptsächlich Wald). Der Hund wird mittels dem Hundeführer (wie beim Revieren im Sportschutz) durch das Gelände geleitet und muss 3-6 Personen durch Bellen (wie Stellen und Verbellen beim Sportschutz) anzeigen.

Trümmer

Der Hund muss hierbei in einem 800 bis 1.200 m² großen Erdbeben-Trümmergelände (z.B.: eingestürztes Haus) verschüttete Personen unter Ablenkung von Lärm, Helfern und Gerüchen und auf Weisung des Hundeführers (ähnlich dem Revieren im Sportschutz) aufsuchen. Anzuzeigen sind diese Personen wieder mittels Bellen (wie Stellen und Verbellen beim Sportschutz).

Lawine

Hier muss der Hund von Lawinen verschüttete Personen auffinden und wieder mittels bellen anzeigen.

Wasser

Dem Hund wird hier unter anderem abverlangt, Rettungsmittel zu ertrinkenden zu bringen, reglose Personen aus dem Wasser zu bergen und Distanzen von bis zu 1000m zu schwimmen.

 

Grundprinzipien des Lernens:

Rettungshundearbeit setzt ein gewisses Maß an Mindestanforderungen an den Hund. Hierzu gehören Selbstvertrauen, Vertrauen zum Hundeführer, ein stabiles Nervenkleid, Unbefangenheit der Umwelt gegenüber, Gehorsam und Führigkeit sowie ein ausgeprägter Spieltrieb.

Letzter angesprochener Trieb wird, wie bei der Schutzhundearbeit, schon im Welpenalter gefördert und geformt. Weiters muss man sich im Hinterkopf behalten, dass die Motivation für einen Hund es nie ist, eine vermisste Person zu finden, sondern es seine Motivation ist, etwas dafür zu bekommen, diese Person zu finden. Je stärker der Wille des Hundes ist dieses Motivationsobjekt zu bekommen, desto mehr Mühe wird er sich geben, die vermisste Person zu finden.
Anfänglich wird dem Hund, gleich der Sportschutzhundeausbildung, vertrauen zu einer Person(Helfer) beigebracht. Diese Person beginnt ein Beutespiel mit dem Hund, anfänglich eine Jutewurst, dann ein Jutekissen. Durch intensives Training fördert man so den Beutetrieb des Hundes und verbindet diesen mit dem Jutekissen. Er weiß nun, dass der Helfer (später vermisste Person) dieses Kissen hat und er es nur von ihm bekommen kann.

Diese Übungen bilden die Grundlage der Rettungshundearbeit und unterscheiden sich nicht von der Aufbauarbeit eines Sportschutzhundes.

Weiters ist anzumerken, dass 30 bis 40% der erfolgreich geführten Rettungshunde dual - also im Sportschutz sowie im Rettungshundebereich - ausgebildet werden, da sich beide Arbeiten gut verbinden lassen und sich die hohe Triebarbeit im Sportschutz positiv auf das Suchverhalten im Rettungshundebereich auswirkt.

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